(spiegel) August 27, 2024

Ein Gesicht blickt in den Spiegel,
ein andres blickt zurück,
begreifen, dass der Spiegel leer ist,
es wär’ das größte Glück.

Hunger, Schmerz und Tod sind echt
und doch nur im Verstand,
Ausschnitt dessen, das “real” ist,
Schatten an der Wand.

Das Gesicht, das wir nicht sehen,
versteckt und stets präsent,
ist das, das wir schon immer trugen,
zeitlos, doch rezent.

Kein Spiegel kann es uns je zeigen,
kein Meister es erklären.
Es liegt im Herz von jedem Wesen,
nah, und doch so fern.